Verein // 27.03.2024

EM- und Olympia-Kandidat Luka Herden: Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster und die LG Brillux gehen neuen Förderweg

Luka Herden holte bei der Hallen-DM in Leipzig mit persönlicher Hallen-Bestleistung (7,73 Meter) Bronze. Der einzige Weitsprung-Wettkampf in der zurückliegenden Indoor-Saison war für den 24-Jährigen kaum mehr als eine Zwischenstation, längst richtet sich der Blick auf den Sommer: Herden peilt eine Teilnahme bei der Europameisterschaft in Rom (07. bis 12. Juni) an, mit einem Auge schielt der Ausnahme-Athlet der LG Brillux Münster auch auf die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August). Um ihm eine zielgerichtete Vorbereitung auf beide Großereignisse zu ermöglichen, gehen die LG Brillux und der Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster (VzFdL Münster e.V.) einen neuen Weg in der Individualförderung. Auch über das LG-Eigengewächs Luka Herden hinaus kann das Modell eine Chance für den Leistungs- und Spitzensport-Standort Münster sein.

Im August 2023 knackte Luka Herden gleich zwei Mal die magische 8 Meter-Marke. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 8,14 Meter flog er so weit wie kein deutscher Weitspringer seit 2018. Herden übertraf damit auch die Norm des Europäischen Leichtathletikverbandes für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom (8,00 Meter) deutlich, das Jahr 2023 beendete er als Nummer sieben der europäischen Bestenliste. Damit war klar: Die LG Brillux und mit ihr Münsters Sportlandschaft haben erstmals seit Tatjana Pinto wieder einen Leichtathleten, der sich für die ganz großen internationalen Events empfiehlt. Seit seinem siebten Lebensjahr trainiert Herden in Münster bei der LG. Vom Nachwuchs- über den Jugend- hin zum Erwachsenenbereich wurde Luka Herden kontinuierlich aufgebaut, jetzt steht er an der Schwelle zum Spitzensport.

Der Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster e.V. (VzFdL Münster) war es, der sich nach Gesprächen mit der LG Brillux für eine subsidiäre Förderung Luka Herdens einsetzte. Vor diesem Hintergrund gelang es dem VzFdL Münster, Spenden für eine Individualförderung Herdens einzuwerben und so eine Finanzierungslücke zu schließen.

Im Sinne der nachhaltigen Leistungssportförderung in Münster müsse ein solcher Athlet in Münster gehalten werden, bekräftigt der Geschäftsführer des VzFdL Münster, Jens Bruckmann: „Nahezu alle Leistungssportlerinnen uns -sportler stehen am Übergang von der Jugend in den Erwachsenenbereich vor der Herausforderung, ihren zeitintensiven, aber finanziell wenig lukrativen Sport mit einem Studium oder einer Berufsausbildung in Einklang zu bringen. Wir möchten mit dem jetzt erschlossenen Modell der Individualförderung den Übergang Luka Herdens vom Leistungssportler zum Spitzensportler unterstützen. Insbesondere die Perspektive Olympia 2024 oder 2028 erfordert vom Athleten und seinem Umfeld eine Professionalisierung mit verlässlichen Rahmenbedingungen – diese möchten wir Luka Herden sowie zukünftig auch anderen aufstrebenden Sportlerinnen und Sportlern in Münster bieten.“

Training mit Bundestrainer Ulli Knapp und Olympiasiegerin Malaika Mihambo

Um Herdens Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, unterstützt die LG Brillux ihr Aushängeschild bei allen Schritten rund um eine weitere Professionalisierung des Umfelds. Teil dieses Prozesses war zum Beginn der abgelaufenen Hallensaison die Übernahme der Trainingssteuerung durch Weitsprung-Bundestrainer Ulli Knapp. Knapp trainiert seit etwa vier Jahren auch Malaika Mihambo, die zweifache Weltmeisterin (2019 / 2022) und erste deutsche Weitsprung-Olympiasiegerin (2021) seit Heike Drechsler. „Diese Konstellation war eine glückliche Fügung. Malaika und ich bringen ein hohes Commitment für die Leichtathletik mit. Im Training können wir uns an den jeweiligen Stärken des anderen messen, das war und ist auch Ulli Knapp als unserem gemeinsamen Trainer wichtig“, skizziert Luka Herden die Dynamik der Kern-Trainingsgruppe, die regelmäßig in Mannheim und Saarbrücken zusammenkommt.

Die ersten Wettkampf-Sprünge in der Freiluftsaison 2024 wird Luka Herden Anfang Mai absolvieren. Bis dahin muss das komplette System passen, denn der Fahrplan für die Großereignisse ist in diesem Jahr besonders eng: Der Qualifikationszeitraum für die EM in Rom endet am 26.05., wobei Luka die Vorleistung von 2023 mitnimmt und insofern ausgezeichnete Karten hat. Für die Olympischen Spiele in Paris ist der 30.06. der Nominierungsstichtag – im komplexen Qualifikationssystem zählt für Luka vor allem die Platzierung in der Weltrangliste, im Mai und Juni gilt es das bereits gut bestückte Punktekonto bei hochwertigen Meetings und Meisterschaften weiter aufzustocken. Die heiße Vorbereitungsphase, sie hat für Luka Herden längst begonnen.

Modell für eine nachhaltige Leistungssport-Förderung in Münster

Über die Person Luka Herdens hinaus versprechen sich der Verein zur Förderung des Leistungssports in Münster und die LG Brillux mit dem Modell der subsidiären Individualförderung nachhaltige Impulse für den Leistungssport-Standort Münster. Jens Bruckmann: „Ohne eine Form der finanziellen Unterstützung müssen sie sich bisher viele lokale Spitzenathleten und Spitzenathletinnen nach Standorten mit größerer Sicherheit umschauen oder schreiben den letzten Schritt auf der sportlichen Karriereleiter im Sinne der Teilnahme an internationalen Großereignissen ab. Der jetzt eingeschlagene Weg ist daher gleichermaßen mutig und wichtig. Die komplette Sportlandschaft in Münster kann davon profitieren“.

Informationen zur Individualförderung duch den VzFdL Münster sind hier einsehbar.

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